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Eine
der häufigsten Gründe für das Scheitern von Wissensmanagementprojekten
ist die fehlende Motivation zum Einstellen von Wissen durch die Mitarbeiter
einerseits und zur Nutzung von bereits verfügbarem, jedoch nicht
selbst erworbenem Wissen andererseits. Eine noch wenig realisierte Lösung
dieser für das Wissensmanagement fundamentalen Probleme ist die Integration
von Wissensmanagementaktivitäten in die betrieblichen Abläufe.
Während der singuläre Wissensmanagementprozess gut verstanden
ist, ist die (verteilte) Umsetzung einzelner Schritte als integraler Bestandteil
von Geschäftsprozessen - wenn überhaupt - nur losgelöst
vom WM-Gesamtprozess realisiert. Beispiele sind die lokale Haltung von
Kundenprofilen bei den jeweiligen Account Managern, die fehlende Dokumentation
negativer Erfahrungen in Entwicklungsprojekten und schwer zugängliche
"Schrankware"-Dokumente.
Die Integration
von Geschäftsprozeßmanagement (GPM) / Workflow und Wissensmanagement
(WM) bietet ein vielversprechendes Potential zur Lösung der aufgezeigten
Probleme. Obwohl noch keine systematische Untersuchung der Wechselwirkungen
beider Gebiete existiert, verspricht ihre gemeinsame Betrachtung praktisch
nützliche Effekte und theoretisch anspruchsvolle Fragestellungen.
Man kann sich einer integrativen Sicht aus mindestens zwei Richtungen nähern:
Geschäftsprozesse
als Gegenstand des Wissensmanagements
Effektive Geschäftsprozesse
sind ein wichtiger Bestandteil des immateriellen Kapitals einer Firma.
Ihre explizite Modellierung, Diskussion, Optimierung und Automatisierung
kann damit als Bestandteil eines umfassenderen Wissensmanagementszenarios
betrachtet werden, bei dem es darum geht, implizite, immaterielle Kapitalstöcke
explizit zu machen. Hieraus folgt die Frage, inwiefern Methodiken und Unternehmensinitiativen
zu beiden Themen heute aufeinander abgestimmt sind und wie eine umfassende
Sicht aussehen könnte. Aus der dem Wissensmanagement eng verwandten
Perspektive des organisatorischen Lernens folgt die Frage, inwiefern die
heutige Praxis von Geschäftsprozeßmanagement und Workflow Raum
für individuelle, Gruppen- und Organisationslernprozesse läßt,
diese fördert und in eine evolutionsorientierte Systematik der kontinuierlichen
Prozeßverbesserung einbettet. Weiter ist zu klären, inwieweit
Workflow-Ansätze für eine solche evolutionsorientierte Sicht
flexibler sein müssen und welche Rolle Lernverfahren und Adaptivität
spielen.
Geschäftsprozeßmanagement
/ Workflow als Ausgangsbasis für
Wissensmanagement
Während
es im Bereich GPM / Workflow seit Jahren ausgearbeitete Vorgehensmodelle,
Modellierungsmethoden und Repräsentationssprachen gibt, ist ein systematisches
Vorgehen im Wissensmanagement noch weitgehend Gegenstand aktueller Forschung.
Es stellt sich die Frage, inwieweit WM-Initiativen nicht als Fortsetzung
bzw. Teil oder Erweiterung von GPM / Workflow-Ansätzen durchgeführt
werden können bzw. müssen, oder ob nicht zumindest in den Bereichen
Systemanalyse, Modellierung und Repräsentation Methoden und Techniken
übernommen und adaptiert werden können. Auch bei der konkreten
softwaretechnischen Umsetzung bietet die Integration von Workflow-Tools
und Wissensmanagement-Tools interessante Perspektiven. Dies kann wiederum
Rückwirkungen auf die Workflow-Welt haben, wenn sich beispielsweise
die Frage stellt, welchen Tool-Support man für hochdynamische, stark
kollaborative, wissensintensive Arbeitsprozesse anbieten kann; oder auch
wie etwa intelligente Assistenten in Workflows integriert werden und von
dem Geschäftsprozeßkontext profitieren können.
Liste
möglicher Themen
-
Strategische Zielvorgaben,
Auswirkungen und Potentiale für geschäftsprozeßorientiertes
WM
-
Fallstudien für
erfolgreiche Anbindung von Wissensmanagement in Geschäftsprozesse
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Wissenserzeugung
als integraler Bestandteil von Stellenbeschreibungen
-
Einsatz von Wissensmanagement
bei der Erstellung von Geschäfts- und Projektplänen
-
Geschäftsprozeßorientierte
Analyse / Modellierung von Unternehmenswissen & Wissensbedarfen
-
Erweiterte Prozessmodelle
für geschäftsprozeßorientiertes WM
-
Geschäftsprozesse
zur Strukturierung von Organisationsgedächtnissen
-
Geschäftsprozesse
als Inhalt des Organisationsgedächtnisses
-
Informationsflüsse
aus Geschäftsprozessen in ein Organisationsgedächtnis
-
Flexibler und Ad-hoc
Workflow zur Unterstützung wissensintensiver Tätigkeiten
-
Kopplung von agentenbasiertem
Workflow und Informationsagenten
-
Kopplung von Workflow
und Organisationsgedächtnis:
-
Kooperation
von Workflow-Systemen mit externen Wissenslieferanten / Fremdtools
-
Wissensaustausch
zwischen Workflow-System und externer Welt (z.B. XML-Schnittstellen)
-
Informations-
und Wissenslogistik entlang von Workflows
-
Workflow
als Kontext zur Informationssuche und -ablage
Zielpublikum
Zielgruppe des
Workshops sind Wissensmanager, Strategen und Prozessmodellierer aus Unternehmen,
Berater, Werkzeuganbieter, Solutionprovider aus dem WM-Technologieumfeld
sowie Computer-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler aus dem akademischen
Bereich. Ziel ist es dabei, in einem anwendungsorientierten Dialog den
Teilnehmern praxistaugliche Forschungsresultate, herausfordernde Einsatzszenarien
und innovative Toolkonzeptionen auszutauschen und zu diskutieren. Dies
soll sowohl den Transfer kreativer Ansätze in die Praxis als auch
die Stimulation praxisorientierter Forschungsideen fördern. Wir machen
daher nur wenig restriktive Vorgaben hinsichlich Form und Inhalt von Workshop-Beiträgen,
um möglichst viele Parteien in einen solchen konstruktiven Dialog
einbeziehen zu können. Um eine substantielle Diskussion zu ermöglichen,
erwarten wir allerdings, daß alle Workshop-Teilnehmer in einer der
nachstehend beschriebenen Formen schriftlich ihre Position zum Thema beschreiben.
Beiträge zum Workshop können folgende Form haben:
Typen
möglicher Beiträge
-
Forschungspapiere
beschreiben aktuelle, gerade abgeschlossene oder noch laufende Forschungsvorhaben
auf einem der oben genannten Gebiete. Sie umfassen bis zu 15 Seiten und
sollen in einem ca. 30 minütigen Vortrag vorgestellt werden. Sie sollen
die Kernideen neuer Ansätze und innovative wissenschaftliche Fragestellungen
darstellen. Sie sollen insbesondere neuartige Integrationsansätze
oder Synergieeffekte von GPM / Workflow und WM vorstellen.
-
Praxisberichte
behandeln konkrete Fallstudien im Bereich der Workshop-Fragestellungen.
Sie umfassen bis zu 15 Seiten und sollen in einem ca. 30 minütigen
Vortrag vorgestellt werden. Das konkrete Einsatzzenario soll möglichst
detailliert und nachvollziehbar beschrieben werden, ebenso die eingesetzten
Techniken und Methoden, Probleme und Erfolgsfaktoren, sowie eine Evaluation
des Ansatzes. Besonderer Wert sollte natürlich auf verallgemeinerbaren
Erkenntnissen oder neu aus der Fallstudie resultierenden Forschungsfragen
und Tool-Requirements liegen.
-
Toolbeschreibungen
stellen auf 1 bis 3 Seiten eine marktgängige Softwarelösung bzw
einen marktnahen Forschungsprototypen dar. Es sollte der Bezug zu den Workshop-Themen
explizit gemacht werden. Ein Folienvortrag in größerem Umfang
ist momentan nicht geplant. Software-Demonstrationen im Rahmen des Workshops
werden jedoch begrüßt. Interessenten sollten sich per e-Mail
mit einer Angabe der vorgeschlagenen Demo-Dauer an die Workshop-Organisatoren
wenden.
-
Positionspapiere
stellen auf 1 bis 3 Seiten das konkrete Forschungs- oder Anwendungsinteresse
eines potentiellen Workshop-Teilnehmers dar: Hintergrund / Ausgangsbasis
der Beschäftigung mit den Workshopthemen, konkrete Motivation und
akute Fragestellungen oder Ansätze, mögliche Beiträge zur
Workshop-Diskussion. Ein Folienvortrag ist dazu nicht geplant.
Alle Beiträge
sind bis zum 15.10.2000, vorzugsweise elektronisch, in HTML,
Postscript
oder PDF an den Haupt-Organisator
zu schicken.
Beiträge
können auf Deutsch oder Englisch verfaßt sein. Workshop-Sprache
wird voraussichtlich Deutsch ein. Alle Einsendungen werden von mindestens
zwei Mitgliedern des Programm-Kommittees begutachtet, wobei natürlich
unterschiedliche Bewertungskriterien für die verschiedenen Klassen
von Beiträgen herangezogen werden. Die akzeptierten Beiträge
werden in Form von Workshop-Proceedings und als Bestandteil der WM2001-Konferenz-CD
publiziert.
Termine
Oct. 27, 2000 |
Submission
deadline for contributions |
Nov.
15, 2000 |
Notification
of acceptance |
Feb.
1, 2001 |
Submission
deadline for
-
final camera ready
copies (extended abstracts for Conference-Proceedings (LNCS-Style)
-
final versions
of submission (CEUR and DFKI Report)
|
March
11, 2001
|
electronic
presentations (info) |
Aktuelle
Informationen zu diesem Workshop finden Sie unter der URL:
http://www.dfki.uni-kl.de/frodo/WM-2001-Workshop.html
Organisationskomittee
Prof. Dr. Heinz
Jürgen Müller (Hauptorganisator)
Berufsakademie
Mannheim &
T-Systems/T-Nova
Darmstadt
Tel.
++49 (0) 170 780 4965
email DrHJM@computer.org
Andreas Abecker
Forschungsgruppe
Wissensmanagement
Deutsches Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Postfach 2080
D-67608 Kaiserslautern
Tel.
++49 (0) 631 205 3456
oder
++49 (0) 631 205 3470
Fax
++49 (0) 631 205 3210
email Andreas.Abecker@dfki.de
URL http://www.dfki.uni-kl.de/~aabecker/
Dr. Knut Hinkelmann
Fachhochschule
Solothurn Nordwestschweiz
Riggenbachstrasse
16
CH-4600 Olten
email Knut.Hinkelmann@fhso.ch
Heiko Maus
Forschungsgruppe
Dokumentanalyse
Deutsches Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Postfach 2080
D-67608 Kaiserslautern
Tel.
++49 (0) 631 205 3476
Fax
++49 (0) 631 205 3210
email Heiko.Maus@dfki.de
URL http://www.dfki.uni-kl.de/~maus/
Programmkomittee
-
Dr. Volker Bach,
Universität St.Gallen
-
Dr. Josef Hofer-Alfeis,
Siemens AG, München
-
Stefan Horn, Friedrich-Alexander
Universität Erlangen-Nürnberg
-
Prof. Stefan Jablonski,
Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
-
Prof. Dimitris
Karagiannis, Universität Wien
-
Wolfgang Luef,
Credit Suisse, Zürich
-
Dr. Ronald Maier,
Institut für Wirtschaftsinformatik, Uni Regensburg
-
Prof. Frank Maurer,
University of Calgary, Alberta, Canada
-
Michael zur Mühlen,
Universität Münster
-
Prof. Andreas Oberweis,
Universität Frankfurt / Main
-
Dr. Ulrich Reimer,
Swisslife AG, Zürich
-
Martin Rothaut,
Deutsche Telekom AG, Bonn
-
Dr. Steffen Staab,
AIFB, Universität Karlsruhe
Letzte Änderung:
23.03.2001 |
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