WoTel
WoTel - Workflow und Telekooperation
Aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbes erhöhen sich die
Anforderungen an die Unternehmen. Schnelles flexibles Reagieren auf Kundenanforderungen
bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität, Erhöhung der
Qualität und Verkürzung der Lieferzeiten wird zu einem immer
wichtigerem Faktor bei der Erreichung von Marktvorteilen. Erschwert wird
dies noch durch eine breite Produktangebotspalette, hohe Variantenvielfalt,
unternehmens- bzw. standortübergreifende Vorgänge und damit verbunden
komplexer werdene Aufgaben. All dies erfordert:
-
ganzheitliche Unternehmensicht
-
geschäftsprozeßorientiertes Handeln
-
kooperatives vernetztes Arbeiten
-
schnelles Reagieren auf Veränderungen
-
effiziente Aufgabenabwicklung sowohl standortbezogen als auch standortübergreifende
Auf der Basis dieser Erkenntnisse läßt sich der aktuelle Trend
erklären: "Weg von traditionellen Hierarchiegedanken - hin zu lösungsorientierten
flexiblen Arbeitsabläufen". Dies hat zur Folge, daß in einem
Unternehmen die Arbeitsabläufe nicht mehr isoliert betrachtet werden,
sondern aus einer ganzheitlichen Unternehmenssicht.
Zeit- und ablaufoptimierte Geschäftsprozesse
Zeit- und ablaufoptimierte Geschäftsprozesse werden in Zukunft ein
immer wichtigerer Erfolgsfaktor eines Unternehmens. In einem Unternehmen
beschränken sich die Tätigkeiten, nicht nur auf formalisierbare
und unabhängige voneinander nebenläufige Tätigkeiten wie
sie durch Workflow-Management-Systeme koordiniert werden können, sondern
beinhalten immer auch informelle Anteile, die zeitgleiches gemeinsames
Arbeiten umfassen. Selbst bei Routinetätigkeiten treten Situationen
auf, in denen informelle Tätigkeiten erforderlich werden, z.B. um
langwierige Unterbrechungen zu vermeiden. Deshalb sind Lösungen gefordert,
durch die die gesamten Vorgänge eines Unternehmens unterstützt
werden können.
Integration von Workflow und Telekooperation
Durch die Integration von Workflow-Systemen mit Telekooperationsdiensten
kann eine kontinuierliche Vorgangsbearbeitung, in der auch schnelle, informelle,
unmittelbare Reaktionsmöglichkeiten gewährleistet sind, erreicht
werden. Bisher wurden Workflow Systeme und Telekooperationsdienste isoliert
betrachtet. Es wird allerdings nicht genügen, Vorgangsbearbeitung,
synchrone und asynchrone Telekooperationsdienste nebeneinander anzubieten.
Vielmehr ist eine integrierende Interoperabilität zwischen den Anwendungen
vorzusehen. Auf der Basis dieses Sachverhaltes wurde das von der DeTeBerkom
geförderte Projekt WoTel (Workflow und Telekooperation)
initiiert, in das unsere Forschungsgruppe involviert ist.
Die Aufgabe des Projektes ist es potentiellen Anwendern von Workflow-Systemen
zu zeigen, wie durch die Integration von Telekooperationsdiensten eine
unternehmensweite kontinuierliche Vorgangsbearbeitung sowohl standortbezogen
als auch standortübergreifend realisert werden kann.
Integration Workflow und Telekooperation
Integrierte Anwendungsplattform
Die Konzeption einer integrierten Anwendungsplattform ist das Ziel des
Gesamtprojektes (s. Fig. 1). Diese Anwendungsplattform soll von der Modellierung
und Optimierung der Arbeitsabläufe über Workflow-Systeme bis
zur räumlich verteilten Ausführung alle Ebenen miteinander verbinden.
Dieses Ziel gliedert sich in zwei Teilziele auf: Zum einen die Integration
der Workflow-Ebene mit multimedialen Telekooperationsdiensten und zum anderen
die Integration der Workflow-Ebene mit der Modellierungsebene.
Durch die Verbindung der Workflow-Ebene mit der Modellierungsebene ist
es möglich, organisatorische Sollprozesse isoliert zu entwickeln und
zu bewerten, bis ein optimiertes Modell gefunden wird. Durch die Datenübernahme
der Modellierung in das Workflow-Management-System lassen sich zudem Implementierungsarbeiten
des Workflow-Managment-Systems weitestgehend automatisieren, die bisher
manuell durchzuführen waren.
Der Schwerpunkt unserer Arbeiten liegt im ersten Teil, speziell in der
Modellierung und Einbindung des Telekooperationsdienstes Multi-Media Collaboration(MMC).
Integrierte Anwendungsplattform
Workflow Management und MMC
Durch die Integration von Workflow-Systemen und dem Telekooperationsdienst
können während der Bearbeitung einer Aufgabe Verzögerungen
vermieden bzw. reduziert werden. Verzögerungen treten auf, wenn z.B.
ein Vorgang nicht korrekt oder nur unvollständig bearbeitet wurde.
Solche Situationen erfordern meistens umständliche und zeitintensive
Rückfragen per Mail oder Telefon, was leicht zu Mißverständnissen
führen kann. Eine bessere Lösung ist die Initiierung einer MMC
Konferenz (s. Fig. 2).
Dadurch wird den beteiligten Personen die Möglichkeit gegeben,
direkt mittels einer audiovisuellen Kommunikation das Problem zu diskutieren.
Dabei kann jede authorisierte Person für alle sichtbar Korrekturen
und Veränderungen an einem Dokument vornehmen. Unsere Aufgaben sind
u.a.:
-
Formale Modellierung von MMC-Sitzungen.
-
Erstellung eines MMC-Sitzungsmodells zur Definition von Anforderungen an
die Unternehmenmodellierung.
-
Modellierung von Sitzungen als Workflow Applikation.
-
Analysieren in welcher Form informelle Applikationen wie MMC-Sitzungen
in den vorhanden Workflow-Management-System modelliert werden können.
-
Konzeption und Spezifikation evtl. Erweiterungen bestehender Workflow-Systeme.
-
Transfer von Workflow Dokumenten in eine MMC-Sitzung und umgekehrt.
Workflow-Management-Systeme und Telekooperationssysteme bieten zusammnen
die Möglichkeit, Arbeitsabläufe in Unternehmen und Verwaltungen
zu optimieren und zu verbessern.
Ansprechpartner: Prof.
Dr. Michael Weber, Dr.
Gerhard Partsch
Dieses Dokument wurde erstellt von unserem Kooperationspartner: Astrid
Scheller-Houy
[Distributed
Systems Homepage]