Liebe KHG'ler,

dass Euch das Wasser im Munde zusammenläuft - das wünsche ich Euch beim
Lesen meiner Gedanken zu einer schönen Verheißung aus dem Buch des
Propheten Jesaja!

Und nächste Woche wird Euch dann Christoph Riegel weiter "biblisch
verköstigen".


Auf dass Ihr auf den Geschmack kommt
und etwas Nährendes aus der Bibel für Euch erhält -

mit einem herzlichen Gruß


Christoph




Jesaja 25, 6-8: Das Festmahl auf dem Berg Zion

Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl
geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit
den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen Weinen.

Er zerreißt auf diesem Berg die Hülle, die alle Nationen verhüllt,
und die Decke, die alle Völker bedeckt.

Er beseitigt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die Tränen ab
von jedem Gesicht. Auf der ganzen Erde nimmt er von seinem Volk die
Schande hinweg. Ja, der Herr hat gesprochen.




„... ein Festmahl mit besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen
Weinen ...“


„Ein Festmahl mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen“
– so stellt sich der Prophet Jesaja das Leben bei Gott vor (Jes 25, 6).

Da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen – bei der Aussicht auf
„ein Festmahl mit besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen
Weinen“! Malen Sie sich das ’mal bildlich aus, der überreich gedeckte
Tisch, ausgelassene Gäste, die von einer Verzückung in die nächste
fallen wegen des vorzüglichen Essens. Vielleicht erinnert es sie auch an
ein schönes Fest, das sie miterlebt haben und bei dem Essen und Trinken
und die Atmosphäre einfach gestimmt haben.

An solche Erfahrungen knüpft der Prophet Jesaja an, wenn er den Menschen
zuruft: „Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein
Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen
Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen
Weinen.“ Wenn sie das Gefühl haben „Da möchte ich auch dabei sein!“,
dann hat der Prophet schon ein wichtiges Ziel erreicht. Er möchte, dass
die Menschen auf den Geschmack kommen und sich freuen können auf das,
was er ihnen da vor Augen stellt. Dass sie sagen: „Das sind ja tolle
Aussichten!“

Was Jesaja ausmalt, ist ein Bild für das, was Gott am Ende der Zeiten
den Menschen schenken möchte, ein Bild vom Himmel. Der sieht ganz anders
aus als beim „Münchner im Himmel“ – dem ist ja vor lauter „’luja singen“
und nur „Mannah essen“ die Lust vergangen: Der Himmel als ein
leblos-frömmelnder Betrieb? In der Bibel, bei Jesaja, klingt das ganz
anders. Der Himmel als „ein Festmahl mit besten und feinsten Speisen,
mit besten, erlesenen Weinen“ – da gibt es das, was das Leben schön
macht, und zwar in Vollendung.

Diese Verheißung des Propheten Jesaja ist mir sehr sympathisch. Denn sie
macht deutlich: Gott ist ein Freund des Lebens – und zwar in allen
seinen Dimensionen –, und er will uns Freude am Leben schenken – jetzt
schon, soweit es auf Erden möglich ist, und dann in Vollendung.

So gesehen steckt in den Worten des Jesaja auch die Aufforderung, das
Schöne im Leben wahrzunehmen und es zu genießen. Und deshalb freue ich
mich auch über jedes Zusammensein bei gutem Essen und Trinken, wenn ich
in einem wohltuenden Rahmen anderen begegne und mich mit ihnen
austauschen kann. Da wird erfahrbar, was „leben“ heißen kann, – und
darin kann ich etwas von dem ahnen, womit Gott uns am Ende der Tage
überraschen wird.



Eine Übersicht zur KHG Bibel-Stafette 2003 gibt's unter
http://www.dfki.uni-kl.de/~elst/html/bibel2003/

Die Bibel-Stafette wird mittels eines List-Servers am RHRK der Uni Kaiserslautern verwaltet:
http://sun.rhrk.uni-kl.de/wws/info/khg-bibel