Hallo!

Ich habe folgende Stelle aus dem Jakobus Brief (2,14-26) ausgewaehlt:

"Meine Brueder, was nuetzt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es
fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder
eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das taegliche Brot und einer von
euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, waermt und saettigt euch!, ihr gebt
ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nuetzt das? So ist auch
der Glaube fuer sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun
koennte einer sagen: Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeig
mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben
aufgrund der Werke. Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du
Recht; das glauben auch die Daemonen und sie zittern.
(...)
Denn wie der Koerper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot
ohne Werke."

Die Sentenz am Schluss "Denn wie der Koerper ohne den Geist tot ist, so
ist auch der Glaube tot ohne Werke" ist fuer mich ein Schluesselsatz, der
mich sehr beruehrt und nachdenklich macht. Einige Fragen, die sich fuer
mich in diesem Zusammenhang stellen und die ich teilen moechte:

* Wie kann ich Glaubens-Zeichen setzen? Fuer mich und fuer andere? Wage
ich den Schritt nach "draussen", ueber Gottesdienst, Gemeinde und
Gewohnheit hinaus?
* In wieweit klage ich ueber eine petrifizierte und institutionalisierte
Kirche, trage aber selbst recht wenig zu ihrer Lebendigkeit bei?
* Trete ich fuer andere ein, inbesondere fuer Kinder, Kranke, Arme,
Marginalisierte und Ausgeschlossene? Oder ueberlasse ich dies dem
Klingelbeutel, Kindergarten und Krankenhaus?
* Was ist fuer mich gelebte Glaubenspraxis, ist es eine Praxis des
Bezeugens und Bekennens, des Feierns und Teilens, welche an der
kommunikativen Praxis Jesu und seiner Liebe zu den Menschen Mass nimmt und
diese im Alltag zu vergegenwaertigen versucht?
* In wieweit bin ich in einer saekular gepraegten Gesellschaft an einer
die Grenzen des eigenen Freundeskreises, der eigenen Glaubensgemeinschaft
ueberschreitenden Kommunikation ernsthaft interessiert? Ist es nicht
bequemer, manchmal zu schweigen, wenn ausserhalb des gewohnten Umfeldes
die Sprache auf den Glauben kommt?
* Wieviel Zeit nehme ich mir, den Dialog zu suchen, auf andere einzugehen,
mich ihnen zu oeffnen, ihnen zuzuhoeren und Probleme wahrzunehmen?

Die Umsetzung des Glaubens im (Arbeits-)Alltag ist etwas, was (zumindest
mir) nicht gerade leicht faellt, aber umkehrt ihn vertieft und naehrt.

Das Staffelholz geht weiter an Sr. Franziska.

Schoene Gruesse aus New York,
-Hans Georg

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