Hoi zusammen, 

mit Schweizer Anrede starte ich zu meinem Bibel-Lauf.

In meinem Lauf nehme ich Bezug auf eine Predigt, die ein kroatischer Gastpriester hier in Schönenwerd hielt. Herr Baloban, mein "Prediger", kommt seit Jahren die Gemeinde besuchen und macht dabei auch gleich noch die Urlaubsvertretung für unseren Pfarrer.

Seine Art, diese Stelle zu interpretieren, war für mich aufschlussreich, mir jedenfalls hat er eine neue Sichtweise eröffnet, die ich Euch versuche, nahe zubringen (unvollkommen zwar, aber immerhin...) und mit meinen Gedanken und Worten auszuschmücken.

Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heisst. Eine grosse Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzt sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblicket und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir das Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische, doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen. Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren fünftausend Männer. Dann !
nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, soviel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

Baloban begann seine Predigt mit der Frage, was "man" heute in dem Fall wohl machen würde. So viele Menschen, erschöpft, durstig, und nichts zu essen und zu trinken, der Hitze und der Sonne ausgesetzt. Eine Kommission, die würde man heute gründen, reden, und noch mehr klagen. Ach, die armen Menschen, ach, was sollen wir nur machen.

Was stattdessen macht Jesus? Er fragt einfach, was da ist. Er dankt Gott für das, was da ist. Und dann teilt er aus, was da ist, was er hat. Und siehe, 5.000 werden satt.

Ich denke, das ist der Weg, der auch heute noch richtig ist. Nicht fragen, ob ich mit meinen Spenden wirklich etwas bewege, ob eine schlichte, gute Tat die Welt verbessert; nicht klagen über das, was ich gerade nicht habe, an Einfluss, Gut, Wissen. Jesus dankt für das, was er hat, und er teilt das aus, was er hat.

Wenn wir heute viel öfter einfach dankbar wären, wenn wir einfach von dem, was wir haben, austeilten, ich bin überzeugt, die Welt wäre wirklich viel besser. Es könnte dann wahr werden, was uns der Evangelist noch als Wunder darlegt: Alle werden satt.

Es klingt so einfach, und ist doch so schwer: Gott danken und das wenige tun, was ich tun kann, statt zu reden. Jesus, hilf mir dabei, bitte.


So, jetzt bin ich ausser Puste, der nächste bitte, der Stab geht an Hans-Georg Freiermuth.

Viele Grüsse aus der Schweiz

Heiner


Eine Übersicht zur KHG Bibel-Stafette 2003 gibt's unter
http://www.dfki.uni-kl.de/~elst/html/bibel2003/

Die Bibel-Stafette wird mittels eines List-Servers am RHRK der Uni Kaiserslautern verwaltet:
http://sun.rhrk.uni-kl.de/wws/info/khg-bibel