Ludger @ Utrecht
(Sorry in dit geval wegens de kleur, maar ik bevind me in Holland!)
Achtung: Dies ist KEIN Arbeitsbericht, fast alle fachlichen Aspekte sind ausgelassen.
Montag, 14.10.2002
Dort bewohne ich im 3. Stock eines Stadthauses das Appartment
7, ca. 11m^2 zum Preis von 100m^2 in KL. Dafür ist das Zimmer (inkl.
Kochzeile, Kühlschrank, Fernseher, Mini-HIFI; Dusche & WC auf dem
Flur) rel. frisch renoviert :-)
Hier ein paar Bilder vom Zimmer
und von der Strasse
Von Zimmer und Straße gibts auch kurze, selbstabspielende Webcam-Videos:
zimmer.exe,
strasse.exe
Dienstag, 15.10.2002
- Besprechung mit Frank Dignum bzgl. Zielsetzungen, shared context.
- Jagd nach einem Mailaccount. Eine ISG ist eine ISG ist eine ISG.
Mittwoch, 16.10.2002
- Ministadtführung mit Virginia.
- Prof. Meyer kennengelernt (für alle, die etwas damit anfangen können:
äußerlich eine Mischung zwischen Rolf Wiehagen, Stefan Decker
und einer Breitcordhose, dafür aber fast immer lachend).
- Kolloquiumsvortrag von Matias, einem mexikanischen Gast. Nächste
Vorträge (13.11.: ? David Kinny?; 20.11.: LvE)
Donnerstag, 17.10.2002
- 1/2 Tag Mail und Drucker einrichten: Eine ISG ist eine ISG ist eine
ISG.
- Abendessen an einer Gracht mit Frank, Virginia, Matias (Pannenkoeken
im "Oude
Muntkelder")
Freitag, 18.10.2002
- Matias hat heute seinen letzten Tag. Danach werde ich mit den zwei Frauen
alleine im Büro sein. Dit is raar!
- Fazit erste Woche: Leute nett und bemüht, UU ist eine richtige
Uni, Wohnung fein. Noch zu wenig neuer Arbeit gekommen, die meiste Zeit ging
für "Einrichten" und "laufende TOP" (AMKM etc.) drauf.
Montag, 21.10.2002
- längere (>> 3 Std.) Besprechung mit FD & VD
Donnerstag, 24.10.2002
- Essen bei Dignums zuhause; gar keine typische holl. Wohnung: Man kann
nicht von der Straße bis in den Garten gucken ;-)
Montag, 28.10.2002
- F+VD sollten diese Woche in Iran sein. VD habe ich aber doch noch getroffen.
Sie konnte ihren Flieger am Sonntag nicht nehmen, weil ihre Schwester, die
als Kindermädchen engagiert war, wg. des Sturmes zu spät ankam.
Jetzt versucht sie, am Dienstag zu fliegen.
Dienstag, 29.10.2002
- Niemand da :-(
- Lustige abendliche Stadtrundfahrt mit dem Auto. Tipp: NIEMALS mit dem
Auto ins Zentrum von Utrecht!
Mittwoch, 30.10.2002
- Ein bißchen durch Utrecht getrödelt. Hier gibt's noch mehr
kleinere Geschäfte als bei uns. Ein paar Musik-DVDs gekauft (Kassierer:
"Du hast ja einen interessanten Musikgeschmack. Da gibt's nochmal 10% Rabatt")
;-)
Montag, 11.11.2002
- Heute war Promotion einer (ehem.) Studentin der Arbeitsgruppe. Das
ist hier schon was ganz(!) anderes als in Kaiserslautern, alles ist viel
formaler, aber insgesamt vom Rahmen m.E. als Abschluß von mehreren
Jahren Arbeit durchaus viel angemessener. Die Veranstaltung findet nicht
in "irgendeinem" schmuddeligen Hörsaal statt, sondern im Senatssaal
des Akademiegebouw.
Die (ca. 15) Professoren und übrigen Wissenschaftler der Promotionskommission
(in diesem Fall z.B. Jan Treur, Catholijn Jonker, Frank van Harmelen, John-Jules
Meyer; Mike Wooldridge und David Kinney hatten abgesagt) tragen Roben und
werden von einem Zeremonienmeister in den Raum geführt. Alle erheben
sich, bis die Kommision Platz genommen hat. Die "Delinquentin" steht an einem
Katheder vor der Kommission. Rechts und links hinter ihr sitzen zwei junge
Männer im Frack, die sie auch hereinbegleitet haben. Der Vorsitzende
eröffnet die Sitzung, dann beginnt die Verteidigung, der man durchaus
anmerkt, warum die Veranstaltung so heißt. Nacheinander dürfen
die einzelnen Mitglieder 1-2 Fragen zur Promotion stellen. Meist geht das
so, dass sie zuerst erwähnen, mit wieviel Freude sie die Dissertation
gelesen haben. Dann kommt die - mehr oder weniger freundliche - Frage zu
den Inhalten der Arbeit. Interessant ist nun, dass die Antwort der "Promovenda",
abhängig vom Rang des Fragenden, mit einer festgelegten Anredefloskel
beginnen muss: "Hooggeleerde opponent" oder "Zeergeleerde opponent" (siehe
§22.8
der Delfter Promotionsordnung), dann kommt immer sowas wie "vielen Dank
für die Komplimente und für die Frage", dann die entsprechende
Antwort. Nach genau 45 Minuten tritt der Zeremonienmeister in den Raum, stampft
mit seinem Stab auf den Boden, und die Verteidigung ist - möglicherweise
mitten im Satz eines Fragenden oder der Promovenda - beendet. Die Kommission
zieht sich zur Beratung zurück und nach einigen Minuten wieder prozessionsartig
in den Saal ein. Die Promovenda steht vor dem Vorsitzenden, rechts und links
von ihr sitzen wieder die Männer im Frack. Dann verkündet der Vorsitzende
das Ergebnis und überreicht sofort die Urkunde. Anschließend halten
Promotor und Co-Promotor jeweils eine Laudatio auf die neue Doktorin. Anschließend
gibt's, ähnlich wie in KL üblich, einen kleinen Empfang, der in
diesem Fall in einer nahegelegenen Kneipe stattfand.
Um ein wenig vom Flair dieser Veranstaltung nachempfinden zu können,
sind vielleicht Bilder
einer früheren Promotion in Utrecht ganz hilfreich.
Donnerstag, xxx